Durch's Mittelmeer

21.02.16

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Teil 1: Durch das Mittelmeer  (inklusive Straße von Gibraltar)  ...

 

11.06.2007: Der Aufbruch (erster Bericht)

Liebe Segler-, Freunde und KollegInnen,


Heinz hat mich ersucht, Euch allen ein Mail zu senden, um Euch /Ihnen mitzuteilen, dass er mit seinem Projekt gestartet ist: Aufgrund familiärer Ereignisse, die seine Anwesenheit in Wien erforderlich machten, fuhr ich mit ihm am Sonntag vor dem 1. Mai zurück nach Griechenland. Nach einigen Tagen Vorbereitung - wie immer zu kurz- legten wir am 8.5. trotz ungünstiger Windprognose (West!) von Lygia auf Lefkas ab.

Obwohl Heinz gleich zur Überquerung ansetzen wollte, mussten wir noch einmal auf der Südspitze von Lefkas in Vassiliki übernachten. Auch danach hatten wir entweder zu wenig Wind oder nicht ganz von der erwünschten Richtung, sodass wir erst am Morgen des dritten Tages Kalabrien, einige Seemeilen vor dem Eingang zur Straße von Messina, erreichten.

Da es in der Nähe keine geeigneten Häfen gibt, versuchten wir gleich auch diese Meerenge zu durchqueren, aber der Wind auf die Nase verstärkt durch eine enorme Düsenwirkung zwang uns, dieses Vorhaben aufzugeben. So drehten wir ab, und segelten die kalabrische Küste in Lee nordwärts, um dann in der Nacht noch einmal einen Versuch zu unternehmen. Leider war der Wind noch immer gegen uns, sodass wir beschlossen die 40 sm zum nächsten sizilianischen Hafen zu segeln, um auch endlich einmal auszuschlafen. Am Fuße des schneebedeckten Ätnas legten wir dann am Muttertag in einer Marina an.

Hier spannten wir erstmals aus und nach 4 Nächten, brachen wir in der Früh zu unseren 3. Versuch auf. Mit Motor und Groß konnten wir die Meerenge endlich bezwingen, da sich die Fallböen aufgrund der eher schlechten Wetterlage zur Ruhe gelegt hatten. Zum Glück war die Strömung mit uns, die unser Schiff am Ausgang von etwas über 4kn auf über 9 kn beschleunigte und durchschob. Die Kreuzsee und die Wirbel, die legendäre Charybdis am Nordende der Straße, sind mit einem kleinen Boot wie unserem noch immer eindrucksvoll. Wie gesagt zum Glück waren sie uns gut gesonnen, und trieben uns hinaus und nicht zurück.


I
n einem kleinen Hafen (Bagnio) in der Nähe von Scilla gingen wir dann am Abend an einer Mole längsseits und erlebten auch hier gleich eine Überraschung. Der Seegang wurde durch die Mole gedrückt und spritzte in Fontänen zwischen Boot und Mole herauf, sodass wir gleich einmal eine Dusche von unten beim Anlegen erhielten. Bei Winterstürmen - so erzählten uns die Einheimischen - hätte es auf diese Art schon 2 Boote versenkt. Mit einem kleinen Respektabstand zu diesem Phänomen verbrachten wir die Nacht und fuhren am Morgen weiter, bis wir das Cap Vaticano umrundeten und in der Marina von Tropea abends anlegten.

Tropea thront hoch auf einem Felsen mit einem vorgelagerten Sandstrand und hat uns als alte südital. Stadt richtig verzaubert. Zum Glück war ja noch Vorsaison, denn auch die anderen Touristen schätzen dieses Städtchen.
 


Am übernächsten Morgen brachen wir nach Stromboli auf, wo wir vor dem nördlichen Strand vor Anker liegend ungeschützt übernachteten. Nachdem wir diesen eindrucksvollen und noch aktiven Vulkan umrundeten, setzten wir unseren Kurs nach Salina ab, eine der aus touristischer Sicht etwas ruhigeren und nicht ganz so hippen liparischen Inseln, die wir mittags erreichten. Nach einem Tag ausspannen, segelten wir noch um Lipari herum zurück nach Tropea, da sich mein Urlaub zu Ende neigte und ich von dort mit dem Zug zurück nach Hause fuhr.

Heinz segelte dann wieder zurück nach Vulcano, in der Hoffnung, dort auf Grund der warmen Quellen auch einmal ein etwas wärmeres Wasser anzutreffen. Das Tief mit den Gewitterfronten machte ihm aber einen Strich durch die Rechnung. An ein Plantschen im warmen Wasser war nicht zu denken. Ich Angsthase war dankbar, dass ich dieses Mistwetter nicht im Urlaub miterleben musste.

Nach einer Zwischenstation in Ustica ging es dann weiter nach Sardinien, wo er letzten Donnerstag ankam. Während uns hier am Wochenende die 29° bis 32° C zum Schwitzen brachten, gab es dort stolze 19°C, wie Heinz betrübt vermerkte. Wenn der Wind halbwegs passt, wird er bald weiter zu den Balearen segeln.

Noch ist Heinz nicht soweit selbst Mails zu versenden, dazu blieb bis jetzt noch keine Zeit, ihr könnt ihn daher nur über Handy erreichen, wenn er in Küstennähe ist.

Mit lieben Grüßen von Heinz an alle

Eure Veronika

 


 

20.09.2007: Durch die Straße von Gibraltar

Just an dem Tag an dem sich am morgen um 5 Uhr früh die Kollision eines Tankers mit einem Frachter in der Straße von Gibraltar ereignete (ich glaub es war der 12.8.), nahm Heinz unterstützt von Rolf das Tor in den Atlantik in Angriff. Endlich kam der langersehnte Ostwind, sodass sie die britische Enklave verlassen konnten. Bei hohen Wellen von achtern (angesagt waren 2m-2,5m) und Wind mit ca. 7 Windstärken und weiter auffrischend segelten sie nur mit Fock, die sie später noch refften, dahin. Die 58 sm von Gibraltar nach Sancti Petri schafften sie in 7 Stunden, wobei sie eine mit GPS gemessene Höchstgeschwindigkeit von 10,1 kn verzeichnen konnten und zweimal ins Surfen kamen. Auch für Rolf der schon viele Seemeilen auf dem Buckel hat, war dies sein schnellster Ritt bisher, wie er mir, der zu Hausse mit- (bzw. mehr) zitternden Frau des Abenteurers, versicherte.

 

PS: Die Angaben stammen natürlich von Rolf, denn so ins Detail würde Heinz niemals gehen.
 

Eure Veronika
 


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Stand: 21.02.16