Nach meiner Rückkehr erreichen mich noch Mails von Heinz
der kurz nach mir nach Tahiti aufgebrochen ist. Mein Angebot
mit ihm nach Tahiti zu segeln, hatte er gleich zu Beginn
abgelehnt, da er nicht so früh nach Tahiti wollte (wegen der
Zyklone oder wegen Fatu Hiva?):
09-05-2010: Mahini
Hier in Mahini reinfahren war ein echtes Abenteuer. Da ich
ja weiß, dass man nur bei gutem Tageslicht einfahren soll,
wegen der diversen Korallen habe ich mir es so eingeteilt
das ich am Vormittag ankomme. Doch leider hat der Wettergott
nicht mitgespielt. Schon vorher Gewitter und Böen mit 30 Kn
und geschüttet, sodass man nur 30 m gesehen hat.
Von der Insel war bei 2 Meilen Entfernung nichts zu sehen.
Sogar am Radar war die sehr flache Insel nur sehr schwer von
den Wolken zu unterscheiden. Kurz vor der Einfahrt ist es
dann ein wenig besser geworden Wind nur mehr um 20 Knoten
und die Sicht war wieder besser.
Maxis Seekarten stimmen nicht um eine 1/4 Meile, deswegen
war es Gut das ich die Seekarte von Dir hatte. Die Einfahrt
selbst war kein Problem, obwohl ich ein blödes Gefühl in der
Magengrube hatte. Doch dann bin ich erst draufgekommen, dass
die Wassertiefe nur im ganz kleinen Einfahrtbereich bzw.
Innerhafen vermessen ist und da sind überall 30 bis 40 Meter
Wassertiefe gestanden.
Ich habe mir schon vorher überlegt wo ich ankern werde und
bin auf ein Riff zugesteuert, wo nebenbei eine passable
Wassertiefe von 6m stand. Leider war genau auf dieser Stelle
eine kleine Pfahlbauhütte. Ich versuchte mein Glück etwas
entfernter und bin aufs Riff zugetrieben. Also Retourgang
und gegen den Wind hat recht gut geklappt dann nochmals ein
Versuch doch leider war der Wind so stark das es mich von
der Stelle gleich wieder weggetrieben hat, bevor ich noch
den Anker erreichen konnte.
So bin ich dann mit langsamen Mitlaufen der Maschine zum
Ankerplatz um genügend Zeit zum Vorgehen zu haben. Das hat
zuerst relativ geklappt, nur ist dann das Schiff seitlich
geschwoit und die mitlaufende Maschine hat die Ankerkette
rausgerissen, so dass ich gar nicht so schnell schauen
konnte, als auch schon das Ende mit einem kurzen Stück
Trosse und zum Schluss mit einer 6mm Leine mit der die
Trosse gegen das Ausrauschen gesichert war.
So bin ich wenn auch nur ganz kurze Zeit bei den Wind und
Wellen die sich auch innerhalb des Ringriffes gebildet
hatten auf diesem 6mm Schnürl gehängt. Die noch immer
mitlaufende Maschine hat mir ein wenig geholfen, nachdem ich
wieder gegen den Wind gestanden bin die Leinen ein wenig zu
entlasten, denn mit Handaufholen war da nichts mehr.
Ich habe noch geistesgegenwärtig einen großen
Schraubenzieher in die Schlaufe von der Ankertrosse stecken
können und konnte somit das 6mm Schnürl entlasten. Ich habe
dann noch eine 1/4 Stunde gekämpft um eine stärkere Leine
durch die Endschlaufe der Trosse zu stecken und mit der
Winsch dann dicht zu holen. Bei 26m Wassertiefe wäre der
Anker samt 60m Kette wahrscheinlich für immer dageblieben.
Ich habe dann noch sicherheithalber ein Stück Trosse
dazugegeben und der Anker hat auch gut gehalten.
13-05-2010: Hallo Rolf!
Du kannst Dir sicher nicht vorstellen was ich mit der
Ankerwinsch aufgeführt habe. Schon wie Ihr noch bei mir
wart, ist ja die Kette des Öfteren über das Kettenrad
gesprungen, wie Veronika dann da war, ist es überhaupt nicht
mehr gegangen, auch wenn ich mit einem Alustab die Kette zum
Rad gedrückt habe.
Um dem Abhilfe zu verschaffen, habe ich am Kettenrad wo die
Verengungen sind, immer links und rechts einen SK M6
eingebaut, was mich selbst ein wenig überraschte die Sache
hat ganz gut funktioniert Jetzt macht die Sache wieder
andere Mucken, denn ich habe beobachtet wie die
Kettenglieder aus dem Ankerkasten nicht so wie man eine
Kette allgemein sieht enger Bogen mit enger Bogen nein die
blöden Kettenglieder sind Waagrecht das heißt flachere Seite
mit der flacheren Seite herausgekommen und haben sich dann
an meinen Schraubenköpfen verhängt.
Wenn man das will schafft man es nie. In Papeete werde ich
dann ein neues Kettenrad montieren, das aber sicher auch
nicht gegen quergestellte Glieder hilft. Kamera habe ich
noch nicht montiert, da meine noch relativ neue Bohrmaschine
Ex ist (Bohrfutter).Wie du weißt bin ich momentan in Mahini
und werde kurz noch in Rangiroa einen Zwischenstopp
einbauen, da es ja am Weg liegt, um dann nach Papeete zu
fahren, wo zumindest ein neuer Ofen und Kettenrad kommt. Lg
Heinz
17-05-2010:
Heinz erreicht Tahiti beim Venuspoint.
Ich habe soeben meinen Anker bei der Venus hinterlegt. Es
war ein hart erkämpfter Ankerplatz. Wind durchschnittlich 20
bis 30 Kn einmal 37 Kn und immer wieder Gewitter mit
drehenden Winden, drum habe ich mir Rangiroa nicht mehr
gegeben, denn das wäre eine Kreuz gewesen, Es war aber auch
so schon schwer genug. Bin jetzt müde und morgen Montag gehe
ich einklarieren. Lg Heinz
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