Der Panamakanal

21.02.16

Home
Rückblicke
Durch's Mittelmeer
Zu den Kanaren
Atlantiküberquerung
In der Karibik
Beginn des ICW's
US-Ostküste
Durch die Kanäle
bis Mobile
Golf von Mexiko
Die ABC Inseln
Der Panamakanal
Kanal (Rolf)
Galapagos (Rolf)
In den Marquesas
Nach Tahiti
Neuseeland
NZ & Fiji (Rolf)
Tonga (Rolf)

 

 

Teil 11: Der Panamakanal

Richtung Panama:

Nach längerer Pause auf Curacao ist Heinz wieder unterwegs! Von seinem ersten Ankerplatz in Kolumbien schickte er folgendes Mail:

11.11.2009

Leider ist die Küste nicht das was man sich in Kolumbien vorstellt (zumindest hier). Hier am Cabo de Vela ist es eher wüstenähnlich. Viele Steine und fast kein Bewuchs, es könnte auf den Kornaten sein nur ist das Land flacher auslaufend mit einigen nackten Felsbrocken. Bevölkerung ist auch fast keine da und einklariert wird erst in Cartagena. Inzwischen sind es 10 Schiffe, die mit mir hierher gesegelt sind. Ich habe auch wieder einen Tunfisch gefangen (3,5 kg) und Dank des Flottiliensegelns habe ich den Rest gleich abgeben können und muss nicht 2 Wochen Fisch essen. Morgen geht´s wieder weiter über die Nacht (135 Meilen) und dort soll es dann schöner sein. LG Heinz


 27.11.2009

Bin gut in Cartagena angekommen. Die Stadt besonders die Altstadt aus dem 15. Jahrhundert ist recht gut erhalten. Die Fahrt von Aruba hierher war sehr unterschiedlich. Anfangs sind wir von Aruba eine Nacht durchgefahren (leider sehr lange mit dem Motor und in der Nacht Gewitter) bis zur wüstenähnlichen Ankerbucht auf Cabo de la Vela. Nach einmal ausschlafen wieder eine Nachtfahrt mit dem obligatorischen Gewitter und ziemlichen Böen. Die Bucht war dann wildromantisch mit dem Dschungel bis zum Meer und steil aufragendem Ufern.

Hier ist auch ein historisches Gräberfeld der Indianer, wo noch heute die Grabräuber aktiv sind (Punta de Neguange). Weiter ging es mit relativ gutem Wind nach Gaira eine kleine Stadt südlich von St Marta. Nach einem weiteren Tagestörn nach Westen um´s Cap erreichten wir die Mündung des Rio Magdalena. Bei dieser Fahrt hatten wir ordentlich Wind (32 Knoten in den Böen) ein deutsches Boot ist sogar umgekehrt. Von der Ankerbucht SW vom Rio Magdalena sind wir dann direkt nach Cartagena. In der Ankerbucht hatte ich mich etwas übernommen, denn ich bin mit dem Fahrrad ein Stück bis Puerto Colombia gefahren, habe einige Fotos gemacht und bin wieder zurück. Die eineinhalb Liter Wasser die ich mitgenommen hatte waren viel zu wenig. Der nur leichte Wind war beim Rückweg nicht hilfreich da ich auch keinen Fahrtwind hatte. Die Strasse war leicht ansteigend und frisch asphaltiert und es hatte eine ordentliche Hitze. Jedenfalls als ich wieder am Boot war konnte ich gar nicht genug Wasser trinken und ich habe mich schon gefragt wo das ganze Wasser hinrinnt bis ich es dann um 11 Uhr Nacht wusste. Ich hatte entweder einen Hitzschlag etwas Schlechtes gegessen oder ganz einfach zu wenig getrunken. Jedenfalls es kam alles Wasser raus - nur nicht dort wo es eigentlich sollte. Mein Kreislauf spielte da auch nicht mit und so fand ich mich am Fußboden mit einer fetten Beule am Kopf wieder. Da habe ich dann zum ersten Mal die Apotheke benutzt und mir 2 Pulver gegeben. Aber das ist jetzt alles vorbei und ich bin wieder gesund.


21.12.2009

Ich bin jetzt zusammen mit einem Schweizer und einem deutschen Schiff hier im Staate Panama bei der Insel Pinos oder in der Indianersprache Tupak gelandet. Es ist richtig kitschig schön hier. Lange weite Sandstrände mit dichten Palmenbewuchs an den Küsten dahinter tropischer Urwald. Keine Hotels kein Lärm aber auch keine Infrastruktur.

Die Indianer leben noch sehr Ursprünglich in Palmenwedeln bedeckten Hütten mit aneinander gebundenen Holzsteckerln ohne Einrichtung. Sie kochen auf offener Flamme am Boden. Da es keine Schränke gibt werden die Kleider im Raum auf Kleiderbügel aufgehängt und werden vom durchziehenden Wind gelüftet. Als Schlafstätten gibts Hängematten über dem Sandboden, der regelmäßig gekehrt wird, und so macht das ganze einen recht sauberen Eindruck. Auch die am Strand stehenden Palmen werden gepflegt und durch den dazwischen liegenden Rasen sieht es wie eine Parklandschaft aus. Morgen geht´s wieder weiter Richtung NW aber nur 18 Meilen.


02.01.2010

Ich war beim Rio Diabolo bei der gleichnamigen Ortschaft ein wenig einkaufen, aber man bekommt hier wirklich nur die Grundnahrungsmittel. Ich bin auch den Rio ein Stück hinaufgefahren, was schon bei der Einfahrt ein Abenteuer war, denn es hat nur so von Schwemmholz (ganze Baumstämme) so gewimmelt. Aber wenn man einmal über die Flachstelle bei der Mündung gekommen ist gibt´s nur mehr vereinzelt Bäume im Wasser und die Gefahr ist nicht mehr so groß aufgeschlitzt zu werden.

Weiter innen im Fluss wird das Wasser klar und der Dschungel wächst bis über das Ufer mit riesigen Bäumen, die Ihre Luftwurzeln bis ins Wasser stecken. Dazwischen gibt es überall kleine Anlegestellen der Kuna Indianer, die hier ihre Palmengärten pflegen und diverses Gemüse wie Maniok anbauen. Ursprünglich wollte ich einen kleinen Fußmarsch antreten, doch wie ich später erfuhr ist der Weg längst vom Dschungel überwuchert worden und ich konnte ihn deshalb nicht mehr finden. Da hätte ich auch wahrscheinlich eine Machete gebraucht, um mich zum Wasserfall durchzuschlagen so wie es im Reiseführer gestanden ist. So bin ich halt mit meinen Schlaucherl soweit gefahren bis der Fluss durch die Sandbänke schon sehr flach geworden ist. und sich in 3 Arme aufgeteilt hatte.

Kurz nachdem ich umgedreht hatte, ist mir ein ca. 2,5m langes Kroko begegnet, das war schon ein wenig aufregend (war so lange wie mein Schlaucherl). Es hat mich natürlich viel früher gesehen als ich´s gesehen habe. kein Wunder auch mache ja genug Lärm mit meinem Motor. Ans Photographieren habe ich in den Moment natürlich nicht gedacht; das war zu aufregend. Beim Zurückfahren habe ich dann noch ein ganz kleines Kroko gesehen, das aber schnell wie eine Eidechse im Mangrovendschungel geflüchtet ist.

Kurz nachdem ich eingekauft hatte bin ich dann auf die äußeren Inseln gefahren (Cocobanderocays Olosicuidup)zu meinen Deutschen Freunden um den Jahreswechsel hier zu feiern. Wir wurden von einigen Italienern eingeladen und die Feier war sehr international mit Italienern; Franzosen, Deutschen und Holländern; Silvester mittels großem Lagerfeuer und Grill, und ein wenig Tanz; es war ein gelungener Jahreswechsel. Nachträglich noch einen guten Rutsch von Heinz


Am 22. 1. 2010 gingen Rolf und Fritz in El Porvenir an Bord, um mit Heinz durch den Panamakanal nach Galapagos zu segeln. Bereits Samstag den 30.1. 2010 konnten Sie um 19 Uhr Ortszeit die ersten Schleusen des Kanals in Angriff nehmen. Als Sie am nächsten Tag um ca. 11.30 durch die erste Miraflores-Schleuse fuhren, waren nicht nur zahlreiche Zuschauer vor Ort dabei, sondern auch wir zu Hause, die das Geschehen im Internet mittels Web-Cam mitverfolgen konnten. 

 


04.02.2010 Die Kanaldurchfahrt

Wir sind durch den Kanal und ganz ohne Probleme. Ich bin trotzdem froh, dass wir zusätzlich zu den 4 Leinen auch 2 Leinenhelfer engagiert haben, denn die 2 Buben kannten sich aus und haben die Überfahrt schon öfters gemacht. Nur die Verständigung war schwierig, doch die Lotsen haben ihnen gesagt, was sie tun sollen und so gab es für meine Stammcrew nicht viel zu tun.

Wir hatten auf der größeren Ketsch angelegt; wir hatten die Spring und sie Vor- und Achterleine bereitgestellt und so sind wir durch die Schleusen. Beim Hinauffahren musste ich in der ersten Schleuse die ganze Zeit voll retour geben, damit die Vorschiffscrew am anderen Schiff entlastet wurde. Dann wurde es aber lockerer. Oben angekommen hatten wir an einer riesigen Boje festgemacht (23 Uhr!).

Am nächsten Tag ging es um 6 Uhr los und mit vollem Rohr (7 Knoten) ging´s durch den Gatun Lake ,wo ich am liebsten noch ein paar Tage geblieben wäre, da der Dschungel wunderschön und dicht war. Mit einem großen Schiff im Rücken und wieder Nesting (im Paket) mit der Ketsch vom Vortag ging´s dann ohne Probleme wieder runter. Die Motoren haben wir hauptsächlich zum Steuern gebraucht und die Kommandos gaben die Lotsen. Nachdem wir den Lotsen und die 2 Buben mit den Leinen nahe der Bridge of the Americas abgeliefert hatten, versuchten wir einen Mooringplatz beim Balboa Yacht Club zu bekommen, bekamen aber keine Boje da alles besetzt war und mussten deshalb ankern.

Gott sei dank habe ich ein Schiff, das trocken fallen kann, denn wir sind bei 6 m Wassertiefe in der Nacht trocken gefallen. Es ist halt recht viel Tidenhub hier. Leider sind die las Perlas nach den St Blas etwas enttäuschend. Die Inseln sind zwar bewaldet, aber ein relativ großer Teil der Bäume ist kahl. Morgen treten wir den Weg zu den Galapagos an.

 


Home | Nach oben | Rückblicke | Durch's Mittelmeer | Zu den Kanaren | Atlantiküberquerung | In der Karibik | Beginn des ICW's | US-Ostküste | Durch die Kanäle | bis Mobile | Golf von Mexiko | Die ABC Inseln | Der Panamakanal | Kanal (Rolf) | Galapagos (Rolf) | In den Marquesas | Nach Tahiti | Neuseeland | NZ & Fiji (Rolf) | Tonga (Rolf)

Stand: 21.02.16