Bericht von Rolf:
Abreise am Mittwoch den 12.03.2008
Erstes
Problem verspätete Abreise in Frankfurt um 1,5 h, damit
schrumpft die Umsteigzeit in Washington auf eine halbe
Stunde. Immigration, Gepäck herausholen wieder aufgeben und
ein Sprint durch den gesamten Flughafen. Mit viel Glück und
ein wenig Verspätung des Anschlussfluges nach
Miami schaffe
ich es. Nächste Hürde in
Miami, die Marina zu finden. Der
Taxifahrer kennt Österreich, Wien, Linz und Salzburg aber
nicht die
Miami Beach Marina. Zum Glück habe ich mir schon
zuhause im Google
Earth alles genau angeschaut, so finden
wir auch die Marina und damit Heinz und Hans.
Die nächsten Tage verbringen wir damit für Heinz ein
amerikanisches Handy zu organisieren und das Permit für die
Benützung der Wasserstrassen zu erhalten. Hans will früher
nach Hause fahren und steht auf der Warteliste. Am Samstag
brechen Heinz und ich dann auf, Hans hat sich ein Hotel
genommen und bleibt zurück.
Aller Anfang ist schwer, das bemerken wir, als wir
entsprechend unseren Unterlagen in den ICW fahren und in die
Nähe der großen Passagierschiffe kommen stoppt uns die
Wasserpolice und lässt uns umkehren. Auf meine Frage wie es
denn in den
ICW geht, antwortet er mit einer Handbewegung
die einen großen Umweg bedeutet.
Zum Wochenende ist natürlich bei den Amis auf dem Wasser
einiges los. Nun kommen wir zur ersten Brücke und sprechen
diese über Funk an (Name der Brücke this is sailing vessel
Solace on northbond direction we request an opening please)
uns zu öffnen und es funktioniert! Das große Problem das wir
immer wieder bei den Brücken haben sind die
unterschiedlichen Öffnungszeiten und unsere Unterlagen sind
mehr als 2 Jahre alt.
Es gibt auch die Möglichkeit, die Brücke mit einem langen
und kurzen Signalton zum Öffnen aufzufordern. Heinz hat ja
ein sehr kräftiges Signalhorn und es ist uns auch einmal
gelungen, dass eine Brücke daraufhin öffnet. „Lustig“ war es
im Bereich
Miami: als gerade ein Boot der Wasserpolice
hinter uns gewartet hat, hat es Heinz wieder einmal probiert
und dabei die Sirene für die Police eingeschaltet. Es ist
nichts geschehen, aber ab dann haben wir es nur mehr über
Funk gemacht.
Gerade im Bereich
Miami bis
Fort Lauderdale gibt es jede
Menge Brücken und wir müssen auch oft warten, so geht es
langsam nordwärts.
Erster Abend nach 11 Brücken, ein Ankerplatz in einer
kleinen Bucht mit lauter Luxushäusern herum. Die nächsten
Tage fahren wir nur an Luxusvillen mit jeweils bis zu 3
Luxusjachten vor der Tür vorbei. Ich habe noch nie so viele
Boote herumstehen gesehen.
2.- 4.Tag, Inzwischen hat der Wind von Süd
zugelegt und wir fahren nur mit Genua bis zu 7 Knoten. Die
Geschwindigkeit ist natürlich auch stark von den Gezeiten
abhängig.
Nach 4 Tagen erreichen wir
Titusville wo wir in die
Marina gehen. Inzwischen ist der Wind sehr stark geworden,
die Wettervorhersage nicht gut und ein Tornado in Atlanta
der sich nach Savannah zieht. Den nächsten Tag verbringen
wir mit kleineren Reparaturen.
Gleichzeitig ruft die Marina von
Miami an
und teilt mit, dass sie das schriftliche Permit erhalten
haben. Wir ersuchen Sie dieses an die Marina in Titusville
zu senden. Am Karfreitag besuchen wir
Cape Canaveral. Dies
ist ein beeindruckendes Erlebnis und wir sehen auch die
ersten Alligatoren in freier Wildbahn.
Nachdem der Autopilot von Heinz nicht mehr funktioniert,
er aber unbedingt einen benötigt, wenn er alleine fährt,
machen wir uns auf die Suche nach einem Neuen. Dazu müssen
wir mit dem Taxi ca. 25 Meilen zurückfahren, aber die haben
einen Radpiloten auf Lager, auch kaufen wir ein
Handfunkgerät damit Heinz später vom Steuerrad aus die
Brücken anrufen kann. Zusätzlich kann man damit den
amerikanischen Seewetterbericht abhören, was ein großer
Vorteil ist.
Damit
ist für zwei Tage Arbeit gesorgt. Bei der Montage des
Ruderlagengebers muss ich am Heck die Schrauben von außen
festhalten und dazu muss ich mich weit hinunterbeugen. Ich
wäre dabei fast ins Wasser gefallen, konnte mich noch
halten, aber mein Handy hat mich dabei überholt und ist zu
den Alligatoren und
Manatees (Seekühe) ins Wasser gefallen.
Montag warten wir auf die Post. Dienstag
kommt die Post erst um 12h hat aber unsere Fahrgenehmigung
dabei. Wir fahren sofort ab. Nach zwei Tagen und 10 Brücken
erreichen wir St. Augustine wo wir vor der Stadt ankern. St.
Augustine ist eine old Town mit spanisch – kolonialem Flair.
Wir machen hier eine Stadtrundfahrt, besichtigen das alte
Leuchtfeuer und die Alligatorfarm.
Als ich als erster in der Marine ins Bananaboot
einsteige, kippt dies irgendwie und ich mit Fotoapparat und
Heinzens Handy gehe teilweise (bis zum Schritt) baden. Das
ich nicht weiter untergegangen bin, verdanke ich Heinz und
dem Wissen, dass Alligatoren im Wasser sind.
Nächsten Tag Abfahrt nach
Savannah. Nachdem hier fast
keine Brücken sind und wir Glück mit den Gezeiten haben,
schaffen wir ein Tagesetmal von 73 SM in 12h. Leider wird
das Wetter wieder schlechter und sehr kalt (morgens 10 Grad
im Schiff) Am nächsten Tag wird am Abend das Wetter
plötzlich ganz schlecht und es kommt sehr starker Wind auf.
Wir ankern neben dem Fahrwasser, werden aber von einem
Tow-Boot vertrieben, der meinte wir sollen in den daneben
liegenden Sound fahren. Wir fahren ohne Sicht nur nach dem
Fugawi in diesen Sound, dies war mehr als aufregend.
Am nächsten Tag sehr schlechtes Wetter, sehr kräftiger
Nordwind (genau gegenan), ziehen das erste mal unser Ölzeug
an und benötigen auch Handschuhe, da es sehr kalt ist. Unser
nächstes Ziel ist
Savannah, da ich dort aussteigen muss. Als
wir in
Savannah ankommen ist unsere Überraschung sehr groß,
denn dort gibt es keine Marina und keine Tankstelle. Anlegen
kann man nur an einem Hotelsteg um 6$ das Fuß Bootslänge. Im
Hotel sind sie aber sehr nett und empfehlen uns wieder
zurückzufahren in die Savannah Bend Marina, bei der wir vor
3h vorbeigefahren sind. Also Leinen Los und zurück. Ankern
den ersten Abend vor der Marina und gehen am nächsten Tag an
die Tankstelle und machen in der Marina fest.
Am nächsten Tag fahren wir mit dem Taxi nach
Savannah, wo
wir wieder einmal eine Rundfahrt mit einem Trolley machen
und am Abend an der Riverside essen gehen.
Habe mir mit dem Taxifahrer ausgemacht, dass er mich am
nächsten Tag um 11.00h in der Marina abholt. Heinz legt um
10.00h ab und ich bestelle das Taxi früher.
Am Flughafen angekommen erklärt man mir, dass Umbuchungen
dort nicht vorgenommen werden können (internationaler
Flughafen). Also kaufe ich ein Ticket 1. Klasse (es nichts
anderes frei) nach Atlanta. Um 15.00h kommt das Flugzeug in
Atlanta an und der Weiterflug wäre um 18.00h wenn ich noch
umbuchen kann. Komme auch pünktlich in Atlanta an, warte mit
anderen 1h aufs Gepäck und gehe dann zu lost&found.
Wenn ich Glück habe kommt das Gepäck um 17.00h. Also kein
Weiterflug. Brauche ein Hotel, damit ich beim lost&found
eine Adresse angeben kann. Man versichert mir, dass das
Gepäck ca. um 18.00h im Hotel sein wird. Warte im Hotel bis
18.30 und rufe dann wieder bei lost & found an dort erklärt
man mir, Gepäck gefunden wird bis spätestens morgen 08.00h
im Hotel sein.
Nun gehe ich essen und trinke ein paar Bier. Um 02.30h
Anruf von Rezeption Gepäck ist da. Der Schlaf ist dahin. Am
nächsten Tag Aufbruch nach Europa.
|