Die ABC Inseln

21.02.16

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Teil 10: Die ABC Inseln

23.07.2009 - 22.08.2009

Curacao

Es heißt sehr früh aufstehen, denn bereits um 4.45 h geht es zum Flughafen, über Amsterdam fliege ich nach Curacao, wo Heinz schon ein paar Tage früher angekommen ist. Mit im Gepäck habe ich eine Nähmaschine und einige EDV –Kabeln etc. - die Badezimmerwaage zeigt 22 kg an.

Glück oder Unglück beim Einklarieren ist die Waage außer Betrieb, also die erste Hürde scheint genommen. In Amsterdam habe ich Zeit genug für den Anschlussflug und bemerke zum Glück auch noch rechtzeitig, dass mein Abflug –Gate kurzfristig geändert wurde. Mit einer 747, die über 400 Passagiere fast (10 Plätze/pro Reihe) und die gerammelt voll ist, geht es über den Atlantik.

In Curacao ist wieder einmal meine Tasche mit der Nähmaschine nicht dabei, aber ich bin nicht die einzige. Im Gegensatz zu den US wird hier sehr professionell und freundlich die Verlustmeldung abgewickelt, ich komme als letzte mit Nummer 7 an die Reihe. Vor mir sind 3 Franzosen, die ebenfalls Segler sind und die bei der Verlustmeldung zum Inhalt ihres Gepäcks auch Werkzeug angeben, und dann komme ich mit meiner Nähmaschine dran, wir einigen uns darauf, dass das auch Werkzeug ist.

Aber natürlich fehlen auch meine Kleider und Schuhe etc. Sofort bekomme ich einen Gutschein über 50.- $, um mir Ersatz zu besorgen. Aber dann heißt es zu beschreiben, wo ich sein werde. Da ich keine Hoteladresse habe, kann ich nur die Beschreibung des Liegeplatzes, die ich ausnahmsweise von Heinz sehr ausführlich erhalten habe, weitergeben. Nämlich mitten in der Stadt an der Mole vor dem Zollgebäude und neben dem Fischmarkt.

Der Bedienstete scheint im Gegensatz zu mir, damit klar zu kommen, verspricht aber vorher anzurufen. Wir werden zwar nicht vorher angerufen, aber am nächsten Abend bzw. in der Nacht, als wir schon nicht mehr damit rechneten, wird das Gepäck an Bord geliefert. Der Mann erzählte uns, er hätte schon einmal einen Zustellversuch unternommen, aber da wir vom Gepäck nichts hörten, haben wir uns ein bisschen in der Stadt umgesehen.

Besonders eindrucksvoll war das Treffen der Jugendlichen, das jeden Freitag stattfindet und bei dem sie Breakdance üben. Die Darbietungen waren wirklich artistische Leistungen; leider habe ich meinen Fotoapparat nicht mit.

Da ich von der Anreise noch ziemlich k.o. bin, beschließen wir noch ein paar Tage in der Stadt zu bleiben, obwohl damit das Schwimmen flach fällt.


Die ersten 2 Tage verbringen wir mit einkaufen, Wäschewaschen und Stadtbesichtigung. Sonntags fahren wir zu dem bekannten Delphinarium und verbringen fast den ganzen Tag hier. Am nächsten Morgen stellen wir fest, dass Heinz´s Fahrrad geklaut wurde, leider war es das bessere.


Ich kann Heinz überreden, dass wir uns einen Leihwagen nehmen und mit dem wir die kleine Insel abfahren. Bei einem Zwischenstopp bei einem der vielen Inselstrände komme ich endlich auch zum Schwimmen. Nachdem keine Hochsaison ist, haben in Wilhelmstad die Garküchen geöffnet und wir genießen wieder zurück in der Stadt je einen herrlichen und preisgünstigen Red Snapper

Dienstagmittags verlassen wir die Stadt und fahren nach Spanish Harbour, wo wir noch einige gemütliche Tage verbringen und bei den nahegelegenen Stränden Schnorcheln.

 


Danach nehmen wir dann Kurs auf Klein Curacao mit Motor gegen Wind und Wellen. Als wir die unbewohnte Insel erreichen, legen die Touristenboote gerade ab. Das Ankern ist ein wenig aufregend, da gerade einige Taucher durch unser Boot hindurchmarschieren und die kleine Bojen, die sie mit sich schleppen bewegen sich genau auf uns zu – war sehr irritierend, bis wir endlich mitbekommen um was es sich da handelt. Am nächsten Morgen genießen wir die Einsamkeit der Insel bevor die Touristen wieder einfallen.

 


Nach 2 Nächten fahren wir wieder zurück nach Spanish Water und ankern wieder in unserer kleinen Seitenbucht. Am nächsten Morgen suchen wir uns einen neuen Dingi Anliegeplatz und entdecken 3 wilde Hunde, die furchtbar abgemagert und fast apathisch sind. Selbst das bißchen Futter (Essensreste), das ich ihnen aus der Stadt mitbringe, fressen sie nicht. Also versorgen sie wir sie zuerst mit Wasser, das sofort weg ist. Dann spendiere ich ihnen etwas von unserem Reis- langer Rede kurzen Sinn, es bleibt nicht bei der einen Portion und als ich abfahre übernimmt Heinz bis zuletzt das Füttern. Nach seiner Abfahrt von Curacao erhält er Nachricht, dass alle 3 zusammen auf einen guten Platz vermittelt werden konnten.

Am nächsten Werktag kümmern wir uns um das Permit für andere Ankerplätze, leider gibt es auf Curacao nur insgesamt 3 erlaubte Ankermöglichkeiten, neben Spanish Water darf man nur in St. Michel und Santa Cruix ankern. Wir müssen gleich vorweg angeben wie lange wir bleiben wollen. Nachdem wir aber nicht wissen, ob es uns dort auch gefällt, entschließen wir uns je 2 Tage für St. Michel und Santa Cruix anzugeben.

Vor der Abfahrt werden alle alten Bordvorräte mit etwas frischem Fleisch zu Hundefutter verkocht, dies reicht von alten Hörnchen über Kartoffelteig etc. Nachdem auch andere Menschen die Hunde bereits mit Futter versorgen, verlassen wir sie nicht ganz mit so schweren Herzens, um mit dem Wind nach St. Michel zu segeln.


St. Michel ist ein netter kleiner Hafen mit einer Taucherbasis, wieder einmal müssen wir höllisch auf die Taucher aufpassen.

Abends sitzen wir bei Kerzenlicht auf der Terrasse des Strandrestaurants. Auf einmal rauscht es im Wasser und ein großer Schwarm Fische springt aus den Wasser, die weißen Pelikane, die sie jagen, fliegen im Dunkeln wie Gespenster hinterdrein. Das Schauspiel wiederholt sich viele Male. Neben der Bucht erstreckt sich eine alte Saline, die wir am nächsten Tag mit unserem Bananaboot erkunden. Den Abend lassen wir wieder auf der Terrasse bei Kerzenschein ausklingen.

 


Am nächsten Tag geht es bei viel Wind auf Vorwindkurs weiter nach Santa Cruix, dabei schrecken wir jede Menge fliegende Fische auf. Die Einfahrt nach Santa Cruix ist ein schmaler Canyon, in dem bereits ein alter Segelkutter liegt. Obwohl der Strand bezaubernd ist, verlegen wir uns nachmittags in die äußere Bucht, an eine Boje der Tourismusboote, da mich das starke Schwoijen im engen Canyon nervös macht. Am nächsten Morgen hat sich der starke Wind etwas gelegt, nach einem kurzen Schnorcheln beschließen wir aber doch die schöne Gegend zu verlassen, da hier kein guter Grund zum Ankern ist. Dicht unter der Küste und bevor der Passatwind wieder seine volle Stärke erreicht, motoren wir zurück nach St. Michel.

 

Die Ankermanöver gehen daneben, zuerst weil Heinz nicht auf mich hört und der Anker zu früh fällt und dann funktioniert der Schalter vorne für die Ankerwinsch nicht. Also heißt es noch einmal Anker auf, ich konzentriere mich auf den Anker und nicht auf die Winsch, die Heinz vom Cockpit bedient. Schon haben wir einen Ketten-Kudelmudel beisammen. Endlich liegt der Anker richtig und wir schauen entspannt den Tauchern bei ihren Rettungsübungen zu und beobachten das Training einer Wasserballmannschaft, für die vor dem Restaurant ein Spielfeld abgesteckt ist. Am nächsten Morgen motoren wir möglichst früh zurück nach Spanish Water bevor der Passat seine volle Stärke erreicht, sodass wir mittags ankommen.


Die letzte Woche ist angebrochen, so will ich noch ein wenig in Kultur machen und es geht am nächsten Morgen mit dem Bus in die Stadt.

 

Aber wir haben nicht gedacht, dass am Montag die Museen geschlossen sind, auch die, die laut Reiseführer offen haben sollten. Nachdem wir fast alle unsere Vorräte mit Hilfe der Hunde aufgebraucht haben, nutzen wir die Gelegenheit wieder einzukaufen, leider haben wir die Einkäufe schlecht gepackt und ziehen bereits im Bus eine feuchte Spur. Das Fensterputzmittel hat sich entleert, was auch den Mehlsackerln nicht gut bekommt. Meine Reisetasche ist voll mit Mehlpampe und wir gönnen ihr ein Salzwasserbad und spülen mit Süßwasser nach.

Nachmittags wandern wir zu unserem Badestrand über den Berg, um ein gesunkenes tugboat zu suchen, das hier in der Nähe liegen muss. Als Heinz es endlich gefunden hat zischt er mit seinem Fotoapparat gleich los. In Wirklichkeit hätten wir uns den Marsch über den Berg ersparen können, da es viel näher zum Strand bei unserer Bucht liegt. Also geht es am nächsten Tag dort hin, damit ich es mir auch ansehen kann. Das Boot liegt nicht tiefer als ca. 2-3 m, ideal auch für Schnorchler. Beim Zurückschwimmen gerate ich in einen Schwarm voller Nesselfäden, deren Spuren auf der Haut auch noch ein paar Tage anhalten.

 


Mittwoch können wir endlich unser Museumsprogramm in Angriff nehmen, natürlich steht an erster Stelle das Marinemuseum. Nachdem aber eine Kombination mit Hafenrundfahrt und Museumsführung angeboten wird und wir uns dafür entscheiden, bleibt uns bis 14 Uhr - Beginn der Rundfahrt - noch Zeit uns auch das Kura Hulanda Museum anzuschauen. Dieses Museum ist den noblen 5 Sterne Hotel gleichen namens angeschlossen, das in einem revitalisierten Dorf aus dem 17. und 18. Jahrhundert untergebracht ist.

Das Museum, fokussiert als anthropologisches Museum u.a. besonders auf den afrikanischen Sklavenhandel und Westafrikanische Reiche, als ehemalige Ursprungsländer der verschleppten Menschen.

 


Die Hafenrundfahrt machen wir dann bei leichten Nieselregen bis hin zur Raffiniere, die sie leider mitten in diese schöne Bucht gebaut haben. Obwohl die Führung auf Holländisch gehalten wird, können wir ihr einigermaßen folgen. Auch das kleine Marinemuseum wird ausführlich erklärt.

Leider geht mein Urlaub zu Ende, nach 4 Wochen Aufenthalt in Curacao geht es ans Kofferpacken, ein letztes gemeinsames Abendessen im Fischrestaurant und am Freitag den 22. 8. geht es zurück nach Europa. Während Heinz noch ein paar Wochen hier in Spanish Water bleibt.

 


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Stand: 21.02.16