22.12.2007: 15° 52' 00,74" N, 61° 35' 08,81" W
Wir
sind nun nach einer abwechslungsreichen 22 Tagen Fahrt
in der Karibik angekommen. Wir: das sind meine Tochter
Sabine und mein Schwiegersohn Manfred und ich. Die
Überfahrt ist im Allgemeinen ohne große Schwierigkeiten
verlaufen.
Jedoch
das Wetter hätte ein wenig freundlicher sein können. Es
hat fast jeden Tag einmal geregnet, das aber brachte uns
auch guten Wind, und so sind wir am Ende wirklich
überrascht gewesen, dass unser GPS eine
Höchstgeschwindigkeit von 18,4 Knoten anzeigte. Wir sind
also zumindest für sehr kurze Zeit sehr schnell die
Wellen heruntergesurft.
Die
Durchschnittsgeschwindigkeit lag bei 6 Knoten die uns
eine Wetterfront (Sturmtief Olga) ein wenig erhöhte. Zum
Ende hatten wir schon genug von der Schaukelei, da auch
immer eine zweite Dünung unser Schiff durcheinander
schüttelte, sodass wir uns gegenseitig (ohne aufeinander
böse zu sein) beim Frühstück mit Tee und Kaffee
anschütteten. Trotz des Windes von 7, in den Böen 9-10
Windstärken hatte ich immer ein sicheres Gefühl und wir
sind in keine Gefahrensituation gekommen. Verletzungen
gab es keine, außer den Blasen vom vielen Gehen, gleich
nach Eintreffen in Dominica.
Sabine
hatte ein volles Programm für uns und so marschierten
wir 7 Stunden durch den Regenwald der seinen Namen alle
Ehre machte, denn es regnete fast immer. Auch die
anschließenden Besichtigungen der Insel (mit Führer)
waren recht interessant: Boiling Lake, Drahtseilbahn:
hoch durch den Regenwald mit einer Gondel und ein Stück
mit dem Ruderboot den Indian River hinein, eine
Flussmündung wo die Piraten der Karibik zweiter Teil
gedreht wurde. Ebenso die Red Rocks und ein kalter
vulkanisch blubbernder Lake und traumhafte
Palmenstrände.
Gestern
sind wir wieder zurück nach Europa gekommen, denn die
Illes des Saintes im Süden von Guadeloupe gehören zu
Frankreich.
Euer Heinz
12.01.2008: Antigua, Barbuda und Nevis
Nachdem
Heinz und die Kinder in einem Naturschutzgebiet zu
Guadeloupe gehörend Weihnachten feierten, ging es weiter
nach Antigua, wo sie Heinz am Silvestertag verließen, um in
London das neue Jahr zu begrüßen. Am 12. Jänner besuchte ich
dann Heinz für 3 Wochen. Besonders genervt ist Heinz immer
von den Behördenaufwand, den man bei den karibischen
Zwergstaaten betreiben muss:
Ein- und Ausklarieren bedeutet immer Zoll, Immigration
und Hafenbehörde - mehrere Fragebögen auf Englisch ausfüllen
zum Teil mit bis zu 5 Durchschlägen. Das heißt, sich nicht
nur auf die Fragen konzentrieren, sondern auch fest
durchdrücken, sonst muss man alles noch einmal schreiben.
Wenn man Glück hat, sind sie die Behörden in einem Gebäude
zusammen, wenn nicht, muss man noch herumrennen.
Entsprechend gedämpft war Heinz Lust mehrere Staaten zu
besuchen.
So
erkundeten wir zuerst einige schöne Buchten in Antigua
selbst, fuhren dann weiter nach Barbuda,
das im Gegensatz zu den bisherigen
Karibikinseln nicht vulkanischen Ursprungs, sondern eine
Koralleninsel ist. Auf der Insel befindet sich die Stadt in
einer Lagune, wo die Zufahrt auf Grund der Wassertiefe,
nicht einmal mit Heinz seinem Boot möglich war.
Wir
wollten mit dem Dinghi über die Sandbank, um danach die
Lagune zu erkunden. Aber am nächsten Tag war eine solche
Brandung auch im Lee der Insel, wo wir ankerten, sodass wir
nicht anlanden konnten.
Auch am zweiten Tag hatten wir noch immer
kein Glück, obwohl die Brandung etwas schwächer war, sodass
auch ich mich überwand an Land zu schwimmen und durch die
Brandung zu tauchen.
Also
fuhren wir unverrichteter Dinge zurück nach Antigua, diesmal
auf die Westseite, wo wir am Strand vor der Marine Jolly
Harbour ankerten.
Jolly Harbour ist nicht nur eine Marina (in einem
Hurrikan hole), sondern es befinden sich auch jede Menge
Ferienwohnungen und Villen dort, mit jeweils Anlegestegen
für die eigene Yacht. Das ganze Gebiet wird von einer
Security bewacht und selbst wir, die vom Meer kamen, mussten
(zum Glück unbehelligt) durch 2 Security Points.
Natürlich gibt es auch einen Golf - Platz, und um das
Riesengelände zu erkundigen, kann man sich auch einen Golf
Wagen ausleihen. Darauf haben wir verzichtet und lieber am
nächsten Tag unsere Fahrräder ausgepackt, um unsere Einkäufe
nicht schleppen zu müssen. Außerdem konnten wir in der
Marina ausklarieren und so unsere Reise nach Nevis
fortsetzen.
Wir wollten zeitig am Morgen aufbrechen und standen um 7
Uhr früh auf, aber sintflutartiger Regen verzögerte unsere
Abfahrt. Nachdem wir 2 Stunden gewartet hatten, regnete es
zwar noch immer, wir fuhren aber trotzdem los. Am Abend
erreichten wir Nevis und machten auf einer Boje vor einem
Strandcafe etwas außerhalb der Stadt fest. Wir wollten 4
Tage in Nevis und St. Kitt (der Staat besteht aus diesen 2
Inseln) bleiben und gaben dies beim Einklaren auch an. Dabei
mussten wir erfahren, dass wir, wenn wir weiter nach St.
Kitt wollten, wieder zum Zoll mussten.
Ein
Gedanke, der für Heinz bereits reichte, St. Kitt wurde
sofort gestrichen. Also besichtigten wir die Insel mittels
Taxi, der uns zu schönen Aussichtsplätzen und einigen alten
Plantagenhäuser führte, die jetzt in edle Hotels umgewandelt
sind. Auch eine Horde Affen, die auf der Insel wild leben,
konnten wir im Dickicht entdecken.
Nach
3 Stunden hatten wir die Insel umrundet, wobei wir davon
noch ca. eine Stunde in einem schönen botanischen Garten
zubrachten. Am nächsten Tag hingen wir vor unserem
Strandcafe ab, wo man auch eine vorzügliche Küche bot.
Nach einem kleinen Ausflug zu einem Tauchplatz brachen
wir nach vier Tage unsere Zelte ab, fuhren durch die Enge
zwischen Nevis und St. Kitt und den Korallenbänken durch, wo
wir einen Schwarm fliegender Fische aufscheuchten und
kreuzten zurück nach Antigua.
,
Zum Glück passte der Wind, den sonst hätten wir die Nacht
bis Guadeloupe durchsegeln oder einen sehr unsicheren
Ankerplatz bei der vom Vulkan verwüsteten(1995) Insel
Montserrat ansteuern müssen. Nachdem ich schon genug
durchgeschaukelt war, war ich froh, dass es uns gelang
unseren alten Ankerplatz vor Jolly Harbour in der Nacht zu
erreichen. Am nächsten Tag, fuhren wir dann in die Marina um
an einer Mooringboje festzumachen, da das Geschaukel wieder
los ging und wir auf nicht einmal 1,5 m ankerten.
Heinz zog es wieder zurück zum malerischen
English Harbour, also ging es weiter und ich verbrachte
meine letzen paar Tage auf Antigua in diesem aus
gregorianischer Zeit stammenden revitalisierten Hafen.
Dabei hatten wir noch Gelegenheit die
Flotte von Hightech 2 Mann-Ruderboote zu bewundern, die in
etwas über 30 Tagen ebenfalls den Atlantik rudernd überquert
hatten!
Ende Jänner ging es zurück nach Europa und einen Tag nach
mir, kam Claudia und Edi an, um mit Heinz nach Kuba zu
segeln. dann ging es mit Hans über die Bahamas nach Florida,
wo sie Rolf trafen, der mit Heinz die erste Strecke des ICW
befuhr.
Eure Veronika
Logbucheinträge vom 6.2.2008 - 11.3.2008 (Einige der
spärlichen Nachrichten habe ich Tagebuchartig gesammelt,
damit Ihr wisst wie es weiterging:)
06.02.2008: SMS: Fahren heute zu den
Virgin
Islands
17.02.2008: SMS von Edi: Sind gut in
Kuba angekommen.
Heinz hat kein Netz und e-Mail funktioniert auch nicht.
23.02.2008: von
Kuba: Hans ist gut hier angekommen wir
werden Morgen zu den Bahamas starten. Bis auf den
Parpierkrieg ist es hier recht schön. Leider konnten wir
nich feststellen was zu den Ausfällen am Funk/Computer
führt, man muss halt sehr oft probieren. Wahrscheinlich
ist`s der PC, denn die Tasten gehen auch nicht mehr alle.
27.02.2008: von irgendwo: Da heute kein Wind ist - für
diese Gegend ungewöhnlich - möchte ich Dir einige Zeilen vom
Aufenthalt in Kuba Senden. Kuba liegt nun hinter mir und war
eine sehr zwiespältige Erfahrung. Die Menschen, auch die
Beamten sind überaus nett und freundlich, aber Ihre
Vorschriften/ Regulationen, sind der reinste Graus.
Einklarierung: Voranmeldung über Funk---- Keine
Antwort, wir fahren in den angegebenen Port of Entry (Port
Naranja) kommt uns ein Motorboot entgegen mit einen
freundlichen Mann, der uns sagte das der Port schon 3 Jahre
für Yachten zu ist. Er sagt uns den nächsten Port of Entry
(Marina Porto Vito) ca. 5 Nm entfernt, laufen nach
Voranmeldung über Funk ein und dürfen sogar hineinfahren.
Die Einfahrt neandert in einen hurrikansicheren Hafen, der
praktisch nur eine Marina ist.
Anlegen erstes Problem die Boje fangen. Man muss die
Leine durch das Bojenauge durchfädeln, d.h. seitlich auf der
Bordwand stehen mit einer Hand am Relingsfuß anhalten und
mit der zweiten Hand Leine durchfädeln. Beim eigentlichen
Anlegen hat der Hafenmeister mit dem Zollbeamten geholfen
(Leinenübernahme).
Dann warten auf den Arzt. Sehr freundlicher Herr, der
fragt ob wir ansteckende infektiöse Krankheiten haben.
Nachdem er keine Ruhr, Aids oder Syphilis feststellen
konnte, hat 3 Zetteln ausgefüllt mir zum Unterschreiben
gegeben und uns die Erlaubnis erteilt die gelbe Flagge
einzuholen. Der Dr. war fertig, dann kommt der Zoll, der
Veterinär, der Gesundheitsbeauftragte, und 2 Mann vom
Hafenkapitän an Board. Alle sehr freundlich und
offensichtlich Happy den Tageseinerlei zu entgehen
schließlich kommt man nicht alle Tage auf ein
Österreichisches Schiffernakl. Nach endlosen Zettelausfüllen
und Kontrollen (einige haben das Gemüse mit dem
Vergrößerungsglas angeschaut) und ca. ein Dutzend
Unterschriften, wobei ich keine Ahnung habe, was ich
unterschrieben habe, kommt noch der Drogenspürhund mit
Herr'l und durchsucht das Schiff.
Ich will's kurz machen:
Kuba trachtet für jeden Weg- so
man die Genehmigung bekommt- Geld einzuheben und in einer
fremden Bucht wird einem der Ankerplatz vom dortigen
Hafenkapitän zugewiesen (diesmal mit kleinerer
Einklarierung) und hunderten von Stempeln ,Stempelmarken und
Unterschriften. Ausklarieren wieder mit 2 Beamten und
Drogenhund mit Herr'l. Dabei alle immer sehr freundlich und
hilfsbereit. Ich frage mich nur, wie hat sich das politische
System die Leute so freundlich erhalten, die was ich außen
sehen konnte sehr sehr arm sind. Wenn's einmal einfacher
werden sollte dann werde ich sicher gern noch einmal nach
Kuba kommen.
29.02.2008:
Bahamas: Sind jetzt auf Long Island (Nord)
und mussten hier einen Tag auf günstigen Wind warten. Hier
ist das Leben schon sehr Amerikanisch geworden und der große
Unterschied zu Kuba fällt erst so richtig auf.
02.03.2008:
Bahamas irgendwo: Ursprünglich wollten wir
gleich nach Nassau weitersegeln, jedoch es war starker
Gegenwind, so das wir hier im Schutz geankert haben. Das war
eine ganz schön haarige Angelegenheit ganz knapp neben den
Riffen bei viel Wind und Wellengang durchzufahren. Aber
alles ist gut gegangen.
03.03.2008: Hallo aus den
Bahamas!
Wir sind gestern abends gut in
Nassau angekommen, haben
angelegt, gegessen und dann ...na das erzählen wir euch ein
anderes Mal.
zuerst: unsere Handys funktionieren auf den Bahamas nicht!!
Zumindest dem Hans sein Telering nicht, weil die kein
Roaming-Abkommen mit Österreich haben.
Dem Heinz sein Handy funktioniert oder auch nicht. D.h. es
geht nicht aber jetzt gerade (Montag 3.3., 2230 UTC) hat er
Veronikas SMS bekommen. Telefonieren geht aber trotzdem
nicht. Na ja.
Jedenfalls: Heinz hat die Visa-Applikation ausgefüllt,
abgesendet und am 6.3. um 0930 Uhr wird das persönliche
Interview stattfinden. Und falls er sich ordentlich rasiert
wird er es wohl bekommen. Wann es ausgestellt sein wird
wissen wir natürlich nicht, das kann von sofort bis einige
Tage sein.
nochmals jedenfalls: nach dem Interview am 6. 3. werden wir
euch gleich informieren. So wies aussieht, glauben wir
schon, am 12.3. in
Miami zu sein.
06.03.2008: Mail von Hans: Heute war der große Tag von Heinz:
Geschnäuzt, gekammpelt und gewaschen, mit frischen Socken
und weißer Hose gewappnet ging's zum Interview.
Durch 2 Schleusen, 2 (fast) Leibesvisitationen und der Kassa
um USD 131,- hin zu blättern zum gestrengen Interviewer.
Der ließ sich aber dann erweichen und: Morgen, den 7.3. um
1300 Uhr Ortszeit erhält Heinz sein Visum. Ufffff!
Im Vorbeigehen kennen wir jetzt auch die gestrengen
Einreisebestimmungen für die USA. auch die sind überwindbar.
Daher hamma sehr gute Schanzen um pünktlich in
Miami zu
sein.
11.03.2008: Sind soeben in
Miami eingelaufen!
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