US-Ostküste

21.02.16

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Teil 6: US Ostküste (von Miami nach New York) ...

02.04.2008: Rolf ist schon ausgestiegen und ich bin jetzt in Südcarolina. Das Wetter war heute eher gewittrig und so bin ich früher vor Anker gegangen. Jetzt muss ich mich erst wieder an das alleine Fahren gewöhnen, denn wenn´s eng wird ist man an das Ruder gebunden. Der ICW schlängelt und neandert sich durch die Gegend, auch wenn man eigentlich nach Norden unterwegs ist zeigt der Kompass doch manchmal nach Süden.

05.04.2008: Vorgestern und Gestern hat es geschüttet, heute war Nebel und so bin ich halt bei Nebel gefahren. wollte das auch einmal machen, denn ich bin noch nie bei Nebel gefahren. An das Radar muss ich mich noch gewöhnen, denn fürs erste hat es mir noch nicht viel geholfen. Ich kann zwar feststellen, was ich sehe, wenn ich weiß wo ich bin aber noch nicht umgekehrt.

Es war doch sehr anstrengend, sodass ich zu Mittag eine Pause gebraucht habe. Zum Glück ist dann die Sonne noch durchgekommen, sodass ich meine Fahrt fortsetzen konnte. Nachdem ich Charleston hinter mir liegen lies, ankere jetzt wieder in der Einöde. In der Pause habe ich die Dusche repariert und den dicken Schlauch im Kastel entfernt

07.04.2008: Ich bin schon ganz knapp an der Grenze zu Nordcarolina.

Das war heute eine wirklich schöne Fahrt. Hier sind die Mangroven ein wenig anders. Sie sehen fast aus wie normale Bäume, nur unten wo sie im Wasser stehen sind sie extrem breit. Auf den abgestorbenen Bäumen nisten die Adler und um mich herum ist tiefer Dschungel. Ich weiß nicht was dir Rolf erzählt hat, aber hier hat er echt etwas versäumt. Morgen muss ich meine erste Pontonbrücke hinter mich bringen und bin deshalb schon gespannt.

Sonst ist bei mir alles OK! LG, Heinz.

 


10.04.2008: Stressiges Steuerrad:

Gestern war nicht mein Tag! Morgens nebelig und sehr kalt ca. 12°C im Boot, darum bin ich ein wenig später aufgebrochen. Am Tag zuvor habe ich die große Mutter am Steuerrad nachgezogen (hatte immer ein wenig Spiel) und zur Sicherheit noch eine Gummibeilagscheibe dazwischengelegt.

Ich bin also los und hatte diesmal eine Pontonfähre als Brücke zu bezwingen (Rolf hat mich gewarnt da gibt's noch Drahtseile unter Wasser damit die Brücke bedient werden kann). Ich komme natürlich eine ¼ Stunde zu spät, denn die Brücke öffnet nur zur vollen Stunde. Also eine ¾ Stunde warten, dabei merkte ich das das Steuerrad schon wieder ein wenig Luft hatte.

Schlechtes Gewissen: hab ich gestern zum Schluss vergessen nachzuziehen? Hab ja ohnehin Zeit, Gabelschlüssel raus und ein wenig nachgezogen, dann war die ¾ Stunde auch bald um und ich bin mit viel Gas zur Brücke gefahren (Strom von hinten war auch noch, was in diesen Fall nicht so gut ist, denn das Boot lässt sich so viel schwerer auf Position halten), denn man will ja niemanden warten lassen.

Gerade wie ich die Brücke anfange zu passieren, kommt das Steuerrad plötzlich ganz locker und schwingt hin und her. Ich hatte die größte Angst, dass die Kette innen in der Steuersäule vom Kranzel springen könnte. So habe ich probiert das Steuerrad möglichst gerade zu halten, so bin gut durch die Brücke gekommen. Nachher habe ich dann versucht die Welle vom Steuerrad wieder in das Fahrtrichtung vorne befindliche Gleitlager zu stecken, was nicht gleich gelang, da der Sporn von der Selbststeueranlage neben seiner Aufnahme war, was ich in der ersten Aufregung übersehen hatte.

Nun war das Steuerrad wieder einigermaßen stabilisiert. Jedoch hatte das hintere Gleitlager in Fahrtrichtung viel zu viel Luft, und ich musste das Rad dauernd nach vorne in das vordere Lager drücken. Ankern konnte ich auch nicht, da es gerade an dieser Stelle ziemlich schmal war. So bin ich - mich an die Lage gewöhnend – weitergefahren, denn der in der Karte eingetragene Ankerplatz war nicht allzu weit. Doch Glück wie ich hatte, war der Platz verschlammt und ich konnte nicht einmal mit meinem Boot hineinfahren. Was sollte ich tun wieder zurückfahren durch die Brücke? Nein, so bin ich halt weitergefahren.

Unglücklicherweise war ich gerade in einem großen Inlet (Seegatt Übersetzungsversuch von Veronika) mit kräftigem Strom natürlich - entgegen! Da es keinen Sinn macht, mit 1-2 Knoten15 Meilen zu fahren habe ich mich ganz am Rand vor Anker gelegt und den Kompass abgeschraubt um zu sehen was in der Steuersäule los ist.

Leider konnte ich aber gar nichts ausmachen. So bin ich, nachdem der Strom ein wenig nachgelassen hat, den Inlet hinaufgefahren, bis zum nächsten Ankerplatz, den ich erst in der Dunkelheit erreichte (übrigens ein schöner Ankerplatz, aber das habe ich erst heute gesehen).

Heute Morgen dichter Nebel und Sprühregen, an eine Arbeit außen war nicht zu denken. So habe ich die Ankerwinsch befestigt, weil sich der Boden bei starker Belastung ein wenig gebogen hat. Da ich den ganzen Vormittag dazu gebraucht habe bin ich erst mittags zur Steuerradreparatur gekommen, als der Nebel sich verzogen hatte und die Sonne wieder schien. Auch jetzt war nicht gleich alles zu sehen, da das hintere Gleitlager sich nach vor geschoben hatte und man nur eine Schwarze Welle sah.

Nach längerem Suchen bin ich dann draufgekommen. Die Welle des Steuerrades war nicht abgestuft, so wie ich angenommen hatte und über die Welle war nur eine Büchse geschoben. Wie ich die Mutter angezogen hatte, hat die Büchse auf das Lager gedrückt und das Lager auf den Sägering, der das ganze Rausrutschen verhindern sollte. Durch das nachträgliche Reinstecken und Drücken (nach vorne ins 2. Lager) ist das hintere Lager rausgerutscht und praktisch frei auf der Welle gelegen.

Erst nachdem ich das Lager wieder zurück in seine Position brachte, konnte ich die Nut und den Sägering erkennen, habe alles in seine richtige Position gebracht und alles war okay. Zur Sicherheit, damit der Sägering nicht wieder nach vor rutschen kann, habe ich sein Vorrutschen mittels eines Schlauchbinders blockiert, und damit das Steuerrad nicht mehr soviel Luft hat, habe ich ein Gewinde mittels eines Schrauben zwischen Steuerrad und Welle angebracht, womit die Luft vom Steuerrad endlich Geschichte ist.

Momentan bin ich ganz in der Nähe von Wilmington und möchte mir die alten Kriegsschiffe vom 2. Weltkrieg anschauen.

Schönen Gruß an alle. Heinz.

Uff- so ein langes Mail, wie schön, aber gleich soviel Technik, von der ich ohnehin nichts verstehe! Ich hoffe, es ist wenigstens für Euch interessant und verständlich gewesen (deshalb habe ich es auch nicht gekürzt)! Was man so an bösen Überraschungen erleben kann, wenn man eine Schraube anzieht!

Als ich über die Länge der Reparatur-Schilderung gemotzt habe, wurde ich sofort getadelt, dass ich diese wirklich gefährliche Situation (war für mich beim Ankern und der erfolgreichen Reparatur ja schon vorbei!) falsch beurteile und wurde an den Techniker in der Familie zwecks weiteren Erklärungen verwiesen! Der hat leider verweigert, also vielleicht findet sich jemand, der mir bei Gelegenheit mehr erklärt, außer dass ohne Ruderwirkung noch dazu im Strom einen wirklich das Herz stehen bleibt!

Eure Veronika


15.04.2008: (Ich bekomme meinen Tadel, wegen der Beschwerde über die detailgetreue Reparatur – siehe voriges Mail und so geht’s weiter):

Seit vorgestern Abend bin ich nun in Beaufort das sind rund 200 Meilen südlich von Norfolk. Gestern hatte ich noch eine viel unangenehmere Reparatur, nämlich die Häuselpumpe! Habe den ganzen Tag gebraucht und nachher gestunken wie die Pest. Deswegen habe ich mir eine Dusche an Bord genehmigt (mit Warmwasser).

Heute habe ich Muskelkater am ganzen Körper vom oftmaligen Rein und Rauskraxeln und das Kreuz habe ich mir auch ein wenig verrissen. Momentan ist es sehr schön aber leider auch dank eines sehr kräftigen Windes sehr kalt (heute morgen 9 °C im Schiff) und auch tagsüber hält sich die Erwärmung in Grenzen.

So werde ich halt 1-3 Tage hier bleiben je nach Wetter.

18.04.2008: Heute war wieder einmal ein schöner Tag mit wenig Wind, denn in den letzten Tagen hat's hier ordentlich geblasen, sodass der Anker einmal geslippt ist und das bei 15 m Kette und 2,5 m Wassertiefe (habe hier jetzt im Boot in der Früh dank starken Nordwind schon 2x um die 8°C gehabt).

Liebe Grüße an alle von Heinz

 

19.04.2008: Heute habe ich mir noch das Marinemuseum angesehen, das auch ganz interessant war, denn es ging um die sehr speziellen Schiffe, die sie bauen mussten, um in diesen flachen Gewässern überhaupt fahren zu können. Übrigens Blackbeard hat hier auch sein Unwesen getrieben! Ich bin nicht gemeint, ich bin höchstens the Greybeard or Whitebeard!

 


Es ist der 29. 4. 2008, 22:30 Uhr:   Ich, Strohwitwe, sitze zu Hause beim Fernseher und zappe durch die Kanäle und bleibe bei einer Nachrichtensendung hängen: „Drei Tornados haben im US-Staat Virginia eine Spur der Verwüstung hinterlassen.“. Ich bilde mir ein auch den Namen Norfolk gehört zu haben, war das nicht eines der nächsten Ziele von Heinz? Lest weiter ...

Tornados in Virginia und keine Nachricht - über das Zittern von Daheimgebliebenen von Veronika.

Wie gesagt, ich sitze vor der Glotze - nichtahnend und höre diese Nachricht, gleich drei Tornados in Virginia. Besonders ist der Südosten des Staates betroffen Der Gouverneur hat den Notstand ausgerufen. Dazu wird ein Video gespielt, dass den Tornado vom Auto aus filmt. Mehr als 200 Menschen wurden verletzt. Südosten von Virginia, da muss doch Heinz hin? Ich werde aufmerksamer, ich höre den Satz „In Norfolk räumte die Polizei mehrere Ortsteile und sperrte Strassen, die wegen abgerissener Stromleitungen nicht befahrbar waren.“ Norfolk, habe ich richtig gehört Norfolk? Der Name kommt mir bekannt vor, wollte Heinz nicht in Norfolk neue Karten besorgen, wie mir Rolf erzählte?

Die letzte Nachricht hatte ich von Beaufort ca. 200 sm südlich von Norfolk und das war am 19.4.! Er könnte ja längst schon in Norfolk sein, also greife ich sofort zum Handy und rufe an, eine freundliche Stimme erklärt mir, der Teilnehmer hätte zwar eine Voice-Box, die ist aber nicht eingerichtet. Wieso geht er nicht ans Handy, das tut er sonst immer? Sicherheitshalber schicke ich noch SMS auch auf die alte Nummer. Was machen, nur nicht die Nerven gleich weg werfen. Könnte der Tornado nicht auch Sender beschädigt haben und er hat daher keinen Empfang, denn einen anderen Grund, dass es in Amerika keinen Empfang gibt kann ich mir nicht denken.

Ich zappe durch die Sender, um noch mehr Nachrichten über den Tornado zu bekommen, gleichzeitig versuche ich ihn per Handy zu erreichen. Am nächsten Tag mittags erzähle ich einigen Kollegen von meiner Sorge, sie stehen mir bei, der Akku könnte ja auch leer sein. Ein schwacher Trost, 2 Akkus gleichzeitig leer? Auf die Idee zu mailen komme ich nicht, zu sehr bin ich noch gewohnt, dass mailen nur schlecht funktioniert und wenn er ans Handy nicht rangeht, weil aus irgendeinem Grund zu beschäftigt - hoffentlich nur das - er sicher auch nicht nachschaut, ob er ein Mail bekommen hat.

Natürlich versuche ich, ihn die nächsten Tage telefonisch zu erreichen und schicke weitere SMS und überlege schon, wohin soll ich mich wenden? An das Außenministerium, ich weiß ja gar nicht wo er wirklich ist? Endlich am 1.5. um 15:52 die erlösende Nachricht, „Alles okay, habe schönes Wetter und den richtigen Wind.“ Natürlich greife ich sofort zum Hörer, ja er hat von den Tornados gehört, nein, hier ist alles okay. Er ist beim Cap Hetteras, eine richtige Einöde, Sumpflandschaft, mit schlechtem Handyempfang, die Handys haben deshalb immer den Sender gesucht und sind leer geworden.

Ich hab mir Sorgen gemacht, ja wieso, ich hätte ja mailen können? Er hat gestern noch Mail angeschaut, da war nichts dabei. Wir können uns darauf einigen, dass ich öfters Ortsangaben bekomme, hoffentlich - wir werden sehen.

Außerdem soviel zum Land der unbegrenzten Möglichkeiten und zu meinen Glauben an die Übertechnisierung, es gibt also auch dort noch weiße Flecken beim Handyempfang. Also am Besten keine Nachrichten hören, wenn Eure Liebsten unterwegs sind, das erspart Euch viele unnötige Sorgen. (P.S.: Ein Video zum Tornado findet ihr hier)

Eure Veronika

 


Logbucheinträge vom 30.4.2008 - 13.05.2008 (Anbei findet Ihr wieder ein paar Mailauszüge über seinen weiteren, jetzt einsamen Reiseweg:)

Karte vom ICW

 

30.04.2008: (Die letzten Tage der gemeinsamen Reise noch einmal aus Heinz Sicht, als Antwort auf einige Fragen von mir):

Den Durchschnitt für unseren Törn zu ermitteln ist nicht leicht, da es sehr auf Strömungen, Wind und vor allem auf die Brücken ankommt. Das Beste Etmal waren 73 Nm (12 Stunden) und das kleinste zu Beginn mit vielen Brücken waren 34 Nm.

Momentan sind wir im Wallburg Creek (Georgia) 31° 40' 27,83" N 81° 09' 37,01" W, den Du sicher nicht im Internet finden wirst. Rolf hat sich sicher nicht verletzt war nur komisch. Beim Einsteigen in mein Dingi von der Pier aus ist er irgendwie mit dem Hintern im Wasser gelandet. Doch dank seiner Angst vor Krokodilen ist er aus dem halb abgesoffenen Dingi wie auf einer Leiter empor gekraxelt, da ich das Dingi an der Vorleine nach oben hielt.

Interessant war dabei, das er seinen Photoapparat und mein neues Handy in der Tasche hatte, da er sein praktisch neues Handy eine Woche vorher versenkte (vielleicht um mit den Krokodilen und den Manatees zu telefonieren). Manatees sind die Seekühe die sehr rund und gemütlich das Seegras vertilgen und wenn man ihnen von der  Wasserleitung Wasser gibt, legen sie sich auf den Rücken und lassen es runter rinnen.

Grüße an alle Heinz.

 


02.05. Einöde:

Es tut mir leid, dass Du Dir Sorgen um mich gemacht hast. Ich habe zwar von den Tornados gehört aber nichts davon bemerkt. Gegen Nachmittag war es immer gewittrig und da ich nicht so gerne im Regen segle habe ich mir früher einen Ankerplatz gesucht und so den Regen überstanden. Der Wetterbericht den ich durch die Handgurke bekomme ist sehr gut und zur Brückenwärterkommunikation ist sie unentbehrlich.

Ich muss nicht immer reingehen, denn manchmal werde ich am Funk angesprochen und sie fragen aus lauter Höflichkeit, ob sie mich überholen dürfen. Ort kann ich dir hier auch keinen sagen denn es ist keiner in der Nähe. Die momentane Position 36° 24' 12,19" N 75° 57' 06,14" W wird dir nicht wirklich helfen. Heißen tut es hier Coinjokbay was sicher auch nicht sehr aufschlussreich ist.

03.05.2008: Endlich kann ich Dir mit einer Stadt dienen.

Ich habe wieder eine Etappe erreicht und bin auf einen Ankerplatz beim Spital in Portsmouths bei Norfolk gelandet. Diese beiden Städte sind schon zusammengewachsen und für den Intercostal Waterway weiter Richtung New York muss ich mir jetzt neue Pläne besorgen. Dass heißt ich werde jetzt ein paar Tage hier bleiben und mir hier die diversen Schiffe und Museen anschauen.

Heute habe ich auch das Erste Mal eine Schleuse besucht. Ich hatte echt ein wenig Sorgen davor wie das ablaufen wird. Da aber die Brücke vor der Schleuse gerade vor meiner Nase zugemacht hat und eine Marina mit Gas und anderen Einkaufsmöglichkeiten vor Ort war habe ich zugeschlagen, und mir eine Nacht in der Marina geleistet. So konnte ich auch gleich Geld abheben probieren was bei der 2. Bank auch klappte.

Bei dieser Gelegenheit habe ich mir die Schleusung anderer Schiffe angesehen. Ich habe mir Leinen vom Bug vorn mit einer großen Schlaufe und auch hinten mit einer zweiten Leine hergerichtet. Habe dann in der Marina ein wenig Leinen werfen probiert, was dann auch recht gut gelang. Fender herrichten war ja sowieso klar. In der Schleuse war's dann wieder anders als ich mir gedacht hatte, denn 2 Schleusenwärter nahmen die vorbereiteten Festmacherleinen mit dem Bootshaken vom Bugkorb und Heckreling und ich brauchte vom Cockpit aus nur mehr dicht zu nehmen.

Den Schleusenvorgang habe ich selbst gar nicht richtig bemerkt denn der Niveauunterschied war minimal. Dann war es recht nett, denn mit mir ist noch ein weiterer Segler und 5 Motorboote bis zur Stadt weitergefahren, wobei uns langsameren Seglern die Motorboote die Brücken öffneten und wir wurden auch von den Brückenwärtern weitergereicht, so das alles recht flott ging. Du weißt jetzt, dass es mir gut geht und jetzt mache ich mir zur Feier des Tages Palatschinken. 

 


08.05.2008 - 09.05.2008

Bin die Nacht durchgesegelt und ankere an der Mündung des Potomac Rivers (Fluss der nach Washington geht) in der Chesapeake Bay. Es hat die ganze Nacht geregnet, alles ist nass, beide Selbststeueranlagen sind ausgefallen.

10.05.2008

Ankere in der sehr schön gelegenen St. Jerome Creek Bucht. Scheißwetter dauernd Nieselregen und 5-6 Windstärken geschätzt, später 7-8 Bft.

11.05.2008: 3 Anker gesetzt

Trotz verkatteten Anker, Normal + Danforth, bin ich geslippt habe zusätzlich den Admiral gesetzt und trotzdem sehr sehr langsam Tiefe gemacht- vor Anker bis zu 2 Knoten geschwojt/gefahren. Laut Wetterbericht Wind mit Böen bis zu 40 Kn. Bin ca. 4 Stunden vorm PC gesessen und habe meine Position angesehen, bis ich sicher war, dass sich meine Position nicht verändert und der Wind ein wenig nachgelassen hat (man sollte nicht glauben, wie froh man über ein sich nicht änderndes "Fernsehbild" sein kann). Kurzzeitig hatte ich auch die Maschine gestartet, um die 3 Anker zu entlasten. Von wegen Seitenpeilung nehmen: Durch das wilde Schwojen kann man die wenigen Lichter außen leicht verwechseln, wenn man Dank des Regens überhaupt welche sieht.

12.05.2008: Wieder sicher!

Bin unter Schutz von Bäumen mit den 3 Ankern jetzt ganz gut gelegen, es regnet und stürmt jetzt schon 4 Tage; habe zum Ausgleich Brot gebacken, das mir ganz gut gelungen ist, und nicht so weich ist wie das amerikanische Kaugummibrot. Auch den Bordofen habe ich repariert und genossen, dass er funktioniert, denn sonst hätte ich nur 12 °C im Schiff. Das Wasser rinnt außen und innen (Kondenswasser) von den Scheiben.

13.05.2008: Schlange an Board

Dank schönem Wetters lege ich jetzt alles trocken. Der Wind kommt noch immer aus der falschen Richtung aber nur mehr 3-4 Bft. Die Sonne hat jetzt auch eine kleine Schlange ausgerechnet an meiner Ruderführung außen am Spiegel - angelockt. Ich kann mir zum 1. Mal nicht helfen, denn ich kenne mich bei Schlangen nicht aus, es könnte ja eine giftige Schlange sein. Die Coastguard habe ich deshalb auch angerufen, sie waren sehr freundlich haben aber anscheinend auch keine Erfahrung und wollten mir ein professionelles Unternehmen schicken. Sie ist ziemlich klein, hat einen kleinerer Durchmesser als mein kleiner Finger und geschätzte Länge etwa 25 cm, großteils schwarz mit beigen oder weißlichen senkrechten Spitzen. Warte jetzt bis Sie sich wieder schleicht. Schließlich will ich sie ja auch nicht umbringen.


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Stand: 21.02.16